Lernwerkstatt „Rabenclub“
Ausganspunkt hierzu ist das Bild vom selbst lernenden Kind!
Mit der Einführung der Lernwerkstatt, sollen die Kinder die Möglichkeit haben, durch Eigenmotivation, Neugierde und Interesse neues Kennenzulernen und auszuprobieren, gleichzeitig auf vielfältigste Weise ganzheitlich Prozesse des Alltäglichen Lebens erlernen. Sich kompetent zu erleben, ist ein Grundbedürfnis und zugleich Motor für Lernprozesse.
Die Lebenswirklichkeit der Kinder hat sich stark verändert. Primärerfahrungen sind kaum mehr möglich, andererseits entscheiden immer mehr Kinder immer früher über immer mehr Dinge ihres Lebens allein. Lernwerkstätten wollen auf diese Herausforderung eine Antwort geben.
Ein Lernen, das die Kinder die Erfahrung machen lässt, dass es eine eigenständige und sinnbringende Leistung ist und nicht nur das Ergebnis der pädagogischen Bemühungen der Erzieher/innen.
Mit dem Begriff der Lernwerkstatt wird ein Lernort innerhalb der Einrichtung bezeichnet, der durch seine Ausstattung mit Geräten (Werkzeugen) und Materialien es ermöglicht, Lernen als Werken und Wirken, als Produzieren und Gestalten, als Experementieren und Erproben, als Handeln und Lernen mit allen Sinnen zu realisieren.
„Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.“
Albert Einstein
Folgende Zielsetzungen werden in der Lernwerkstatt verfolgt, die sich ebenfalls mit dem neuen Grundschullehrplan Plus gleichsetzen:
- Eine handlungsorientierte Lernumgebung
- Vielfältige, anregende Materialausstattung
- Erfahrungsbezogene, ganzheitliche, entdeckende Lernprozesse
- Selbsttätigkeit , Selbststeuerung und Selbstkontrolle der Kinder
- Offene Lernatmosphäre
- Soziales Lernen
- Eigenaktivität und Eigenverantwortung der Kinder
- Lernen durch Erfahrung sowie Entdeckendes und problemlösendes Lernen
Die spezifisch ausgewählten didaktischen Materialien in der Lernwerkstatt:
- Sind klar strukturiert
- Geben ein erkennbares Ziel vor
- Haben einen oder mehrere Lösungswege
- Benötigen z.T. Arbeitsanleitungen in Form von Fotos oder grafischen Darstellungen
- Wecken durch ihre Arbeitsanleitung häufig Neugierde der Kinder
- Ermöglichen den Kindern eine „Fehlerkontrolle
Beispiel: Montessori – Materialien, Lege- und Zuordnungsspiele aus dem mathematischen Bereich, Spielblätter (früher Arbeitsblätter), Feinmotorikübungen mit klaren Vorgaben
Offene Materialien:
- Regen zur kreativen Beschäftigung und zum Experimentieren an
- Geben Kindern die Möglichkeit, eigene Aufgabenstellungen zu finden
- Benötigen Erzieherinnen, die offen sind für Impulse und ungeplante Aktionen der Kinder
- Können zur dauerhaften Ausstattung einer Station gehören oder „von außen“ in die Lernwerkstatt kommen und einer bestimmten Station zugeordnet werden (z.B. gesammelte Steine)
Beispiele: Materialien zum Sortieren, Zählen, Messen, Reihen Bilden (Knöpfe, Perlen, Murmeln, Glitzersteine…), alte Geräte zum Auseinandernehmen, Materialien für Magnetismusexperimente, Schreibutensilien…
Beispiele möglicher Lernwerkstatt – Stationen:
- Stromstation, Magnetforscherstation, Tüftlerstation, Wasserstation, Feuerstation, Zahlenstation, Sprach- und Schreibstation (Wörterstation), Sortierstation
Die praktische Umsetzung bei uns
- Unsere Lernwerkstatt befindet sich in einem separaten Raum (Rabenclub).
- Eine feste Erzieherin trifft sich zu festgelegten Zeiten mit den Vorschulkindern im „Raben Club“.
- Dort werden spezielle Materialien angeboten, die die verschiedenen Förderbereiche abdecken (z.B. Mathematischer Bereich, Sprachlicher Bereich, Feinmotorischer Bereich…).
- Die Aufgabenbereiche werden in bestimmten Abschnitten ausgewechselt, damit eine Vielseitigkeit geboten wird.
- Die Kinder haben, je nach Entwicklungsstand und Tempo, und unter Anleitung und ggf. Hilfestellung der anwesenden Erzieherin, die Möglichkeit diese Aufgaben zu meistern.
- Dies wird anhand einer „Tafel“ durch einen Stempel dokumentiert.
- Nach Erreichen aller Stempel in allen Bereichen, erhalten die Kinder zur Motivation eine „Urkunde“ zum Abschluss.
- Die anwesende Erzieherin hat die Möglichkeit die Kinder ganz individuell zu beobachten, auf ihre Wünsche, Ideen und Entwicklungsfortschritte einzugehen, dies zu dokumentieren und ggf. auch Förderbedarf gezielt zu erkennen.